Mobilitätseinschränkungen

Definition:
Mobilitätseinschränkungen beschreiben eine Verringerung oder den Verlust der Fähigkeit, sich selbstständig fortzubewegen. Im Kontext der Pflege beziehen sie sich auf Beeinträchtigungen, die es einer Person erschweren oder unmöglich machen, alltägliche Bewegungsabläufe wie Gehen, Stehen, Aufstehen, Setzen oder Liegen eigenständig auszuführen.

Ursachen:
Mobilitätseinschränkungen können durch eine Vielzahl von Faktoren verursacht werden, darunter:

  • Altersbedingte Abnahme der körperlichen Leistungsfähigkeit
  • Neurologische Erkrankungen wie Schlaganfall, Parkinson-Krankheit oder Multiple Sklerose
  • Muskuloskelettale Erkrankungen wie Arthrose oder Osteoporose
  • Akute Verletzungen wie Frakturen
  • Chronische Schmerzzustände
  • Kardiopulmonale Einschränkungen
  • Psychische Erkrankungen wie Depressionen, die sich auf die Motivation zur Bewegung auswirken können

Folgen:
Mobilitätseinschränkungen können weitreichende Auswirkungen auf die Lebensqualität und Selbstständigkeit Betroffener haben, wie:

  • Einschränkungen bei der Verrichtung von alltäglichen Aktivitäten
  • Erhöhtes Risiko für Druckgeschwüre aufgrund langer Liegezeiten ohne Positionswechsel
  • Verminderte soziale Teilhabe und Isolation
  • Erhöhtes Sturzrisiko und damit verbunden potenzielle Verletzungen
  • Psychische Belastungen, die durch den Verlust der Selbstständigkeit entstehen

Maßnahmen in der Pflege:
Die Pflege von Personen mit Mobilitätseinschränkungen umfasst verschiedene Ansätze und Hilfsmittel:

  • Physiotherapie und Ergotherapie zur Stärkung der Muskulatur und Verbesserung der Bewegungsfähigkeit
  • Hilfsmittel wie Rollstühle, Gehhilfen, Anziehhilfen oder spezielle Betten zur Unterstützung bei der Fortbewegung und den alltäglichen Verrichtungen
  • Anpassung der Wohnumgebung, z.B. durch barrierefreie Bäder oder Treppenlifter
  • Schulung von Angehörigen und Pflegepersonal im Umgang mit Mobilitätseinschränkungen
  • Regelmäßige Lageveränderung zur Prävention von Druckgeschwüren
  • Schmerztherapie zur Behandlung begleitender Schmerzsymptome

Bewältigungsstrategien:
Neben den pflegerischen Maßnahmen sind psychosoziale Interventionen wichtig, um die mit Mobilitätseinschränkungen verbundenen emotionalen und sozialen Herausforderungen zu bewältigen. Diese können Gesprächstherapien, soziale Aktivitäten, unterstützende Gemeinschaftsangebote oder Selbsthilfegruppen beinhalten, um Isolation vorzubeugen und Lebensfreude zu fördern.

Abschließend ist die individuelle Unterstützung und Förderung der Mobilität von zentraler Bedeutung in der Pflege, um die Unabhängigkeit und Lebensqualität von Menschen mit Mobilitätseinschränkungen so weit wie möglich zu erhalten und zu verbessern.